Musikkapelle Ketterschwang
(Gründung am 02. Februar 1954)
Dirigenten
1955-1977 | Siegfried Altheimer |
1977-1983 | Hermann Burkhart |
1983-1990 | Johann Moser |
1990-1992 | Hermann Burkhart |
1992-2000 | Raimund Hartung |
2000-2001 | Johann Moser, Herbert Altheimer |
Seit 2001 | Dominik Moser |
Vorsitzende
1954-1970 | Johann Moser (Ehrenvorstand) |
1970-1987 | Max Niesner (Ehrenvorstand) |
1987-1991 | Anton Moser |
1991-1993 | Max Brem jun. |
1993-2009 | Wilfried Moser |
2009-2022 | Tobias Moser |
Seit 2022 | Andreas Kögel |
Ketterschwanger Musikleben der Vergangenheit
Schon viele Jahre vor der Gründung der Musikkapelle wurde in Ketterschwang musiziert. Um die Jahrhundertwende (etwa 1896) bestand schon eine fest gefügte Blaskapelle. Mit Martin Adler an der Spitze, der als Militärmusiker in Metz seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, bildeten Moritz Besel, Franz Anton Miller, Xaver Miller, Johann Schneider, Franz Scheifele, Josef Roth und Mathias Kracker das Fundament dieser ersten Musikvereinigung. Nach dem Wegzug ihres Leiters Martin Adler scheint die Musikgemeinschaft nach und nach aus dem Gefüge gekommen zu sein. Eine kleine Musikgruppe hat noch wesentlich früher im Ort bestanden. Diese Musiker gehörten den Geburtsjahrgängen um 1850 an und spielten ihre Instrumente bis ins hohe Alter. So kann man auch in Ketterschwang von einer lebendigen Vergangenheit im Musikleben sprechen, die bis in die Gegenwart anhält.
Die Gründung der Musikkapelle am 2. Februar 1954 , eine Anregung vom damaligen Landrat Josef Ried, der selbst passionierter Musiker war, löste in der Gemeinde einen freudigen Widerhall aus. Unter der fachkundigen Leitung von Bundesmusikdirektor Anselm Holzhey aus Buchloe erhielt die junge, 20 Mann starke Kapelle einen soliden Grundstock für den weiteren Aufbau. Mit der Gründung der Kapelle wurde Hans Moser zum Vorstand gewählt, Siegfried Altheimer übernahm die musikalische Leitung und hat wesentlichen Anteil am zunehmenden Aufschwung der Kapelle. Die Anschaffung der Instrumente wurde größtenteils von den einzelnen Spielern selbst oder deren Familien finanziert. Ein Fehlbetrag von 1500 DM für die Ausstattung der größeren Instrumente konnte damals durch einen Zuschuss der Gemeinde, durch Haussammlungen sowie durch Beihilfen der Freiwilligen Feuerwehr und des damaligen Turnvereins gedeckt werden.
Seit der Gründung im Jahr 1954 gehört die Musikkapelle dem Allgäu-Schwäbischen-Musikbund (ASM) an. Die Kapelle tritt in Allgäu-Schwäbischer Tracht auf, die 1992 zum dritten mal erneuert wurde. Eine kleine Besetzung, die sich schon bald nach der Gründung für Tanzveranstaltungen, formierte, nennt sich seit einigen Jahren „Ketterschwanger Stadelmusikanten“.
Alljährliche Veranstaltungen
Ostersonntag: Frühjahrskonzert in Ketterschwang
Stadelfest am Pfingstsamstag- und Pfingstsonntag:
Anläßlich des Freundschaftstreffen mit der Musikkapelle Rath-Anhoven wurde an Pfingsten 1986 zum ersten mal das Stadelfest im Ortsteil Schwäbishofen veranstaltet. Seitdem finden im gemütlichen und rustikalen Musikantenstadel der Familie Burkart in Schwäbishofen alljährlich die Stadelfeste der Musikkapelle Ketterschwang statt.
Musikalische Erfolge
- Teilnahme ASM Mittelstufenwettbewerb 2006 in Pfaffenhausen
- Teilnahme ASM Mittelstufenwettbewerb 2008 in Gundelfingen
- Sieger Blasmusikwettbewerb Kirchweihanka-Cup“ 2009 in Oberostendorf
- 2. Platz beim Wertungsspiel Festival Böhmisch-Mährische Blasmusik 2011 in Breitenbrunn
- Teilnahme AMS Mittelstufenwettbewerb 2016 in Erkheim
- 3. Platz beim LEW-Blasmusik-Cup 2017
Musikalische Reisen und Freundschaftsbesuche
- 1989,1990,1991,1998, 1999 und 2000 Auftritte beim bayerischen Oktoberfest der Offiziersheimgesellschaft in der Lüneburger Heide
- 2011 Frühschoppenkonzert Bezirksmusikfest in Höfen (Außerferner Musikbund)
- 2012 Grenzgangfest in Biedenkopf (Hessen), Stimmungsabend im Festzelt mit ca. 6000 Gäste
- 2012 Fahrt zu Nordseeinsel Sylt mit Auftritt beim 125-jährigen Jubiläum der FFW Tinnum
- 2014 Auftritt auf der Grünen Woche
- 2015 Unterhaltungsmusik Bezirksmusikfest in Heiterwang (Außerferner Musikbund)
- 2015 Auftritte beim Weinfest in Sommerloch
- 2016 Tag der Blasmusik auf dem Nebelhorn
- 2016 Auftritt beim Weinfest der Bügerkapelle Tramin in Südtirol
- 2018 Unterhaltungsmusik Bezirksmusikfest in Lechaschau (Außerferner Musikbund)
- 2019 Grenzgangfest in Biedenkopf (Hessen)
- 2019 Oide Wies’n
Teilnahme an großen Umzügen
- 1971/1997/2002/2005/2007/2011 Mitwirken beim Oktoberfestumzug in München
- 1999/2006/2010 Beim traditionellen Rosenmontagsumzug in Köln wirkte die Musikkapelle mit.
Auswahl einiger Auftritte in näherer Umgebung
- 2015 Unterhaltungsmusik Bezirksmusikfest in Weicht
- 2015 Melterfest Stöttwang
- 2015 Oktoberfest Wiedergeltingen
- 2015 Stadelfest Lauchdorf
- 2016 Unterhaltungsmusik Bezirksmusikfest in Buchloe
- 2016 Frühschoppen Herbstfest in Oberostendorf
- 2016 Stadelfest MV Jengen
- 2017 Maifest Moosach
- 2017 Jubiläumsfest MV Jengen
- 2017 Oktoberfest-Cup Wiedergeltingen
- 2018 Einweihung Schützenheim Beckstetten
- 2018 Vatertagsfrühschoppen Lagerhausfest Weicht
- 2018 Dorffest Germaringen
- 2018 Jubiläumfest Musikgesellschaft „Harmonie“ Waal
- 2019 Frühschoppen Blätzagrabafest Dösingen
Besondere Ereignisse
Bezirksmusikfeste und Jubiläen in Ketterschwang
12. Bezirksmusikfest 1965
Einen ersten glanzvollen Höhepunkt im Musikleben stellte die Austragung des 12. Bezirksmusikfestes im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM), Bezirk 5 Kaufbeuren, dar. Am 26. und 27. Juni nahmen 30 Musikkapellen mit rund 700 Musikern, darunter auch zwei Kapellen aus dem benachbarten Österreich (Musau/Tirol und Kuchl/Salzburg), am musikalischen Wettstreit teil. Es traten sogar die „Original Oberkrainer“ im Festzelt auf. Diese Festlichkeit wurde zu einem eindrucksvollen Erlebnis im Dorf.
29. Bezirksmusikfest 1984
Die Austragung des 29.Bezirksmusikfestes im ASM, Bezirk 5 Kaufbeuren, vom 20. bis 25. Juni war ein weiteres herausragendes Ereignis in Ketterschwang. An den Wertungsspielen nahmen 37 Musikkapellen mit etwa 1220 Musikern teil. Zu einem Gastspiel konnten die Original Steigerwälder Musikanten arrangiert werden. Am Musikfestsonntag zog ein großer Festumzug durch die Straßen des geschmückten Ortes. Zum Festausklang organisierte die Musikkapelle einen Sternmarsch mit vier umliegenden Musikkapellen, die anschließend gemeinsam zum Festzelt marschierten.
40-jähriges Gründungsjubiläum 1994
Zum 40-jährigen Gründungsjubiläum der Musikkapelle fanden vom 29. Juli bis 01. August Festtage satt. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Ketterschwang, die seit 115 Jahren besteht, wurde im gemeinsam aufgestellten Festzelt gefeiert. Den Zeltbetrieb übernahmen die beiden Vereine selbst, mit kräftiger Unterstützung der gesamten Dorfbevölkerung. Am Samstag fand ein Treffen aller ehemaligen Ketterschwanger statt. Abends wurde im Festzelt ein Stimmungskarussell veranstaltet. Zwei Musikkapellen aus der Umgebung spielten abwechselnd auf einer gemeinsamen Bühne mit Unterhaltungs- und Stimmungsmusik auf. Am Sonntag erwartete die vielen Besucher ein großer Festumzug mit 69 verschiedenen Gruppen, die auf dem Rundkurs vom Bierzelt hinauf zur Kirche und wieder zurück marschierten. Zu diesen Gruppen gehörte auch eine kleine Abordnung der Feuerwehr von der Nordseeinsel Sylt. Den imposanten Festzug bestaunten über 1600 Zuschauer. Der „Tag der Blasmusik“ am Montag bildete den Ausklang der Ketterschwanger Festtage. Fünf umliegende Musikkapellen wirkten am Sternmarsch zum Gasthaus Brem mit. Von dort aus marschierten die Kapellen mit gemeinsamer Marschmusik zum Festzelt. Der Musikerfreund und Gönner Dr. Reinhart Graf, ehemaliger Ketterschwanger Lehrer, erstellte in 3-jähriger mühevoller Arbeit eine Chronik der Kapelle mit allen Musikern, die seit der Gründung aktiv musizierten, und übergab sie beim Jubiläumsfest dem Vorstand. Die Gründungsmitglieder Anton Brem und Ulrich Kirchmaier wurden für 40-jährige Tätigkeit in der Blaskapelle geehrt.
47. Bezirksmusikfest 2004 in Ketterschwang
Für die teilnehmenden Musikkapellen begannen die Wertungsspiele bereits am Freitag Abend parallel im Ketterschwanger Hof sowie im Germaringer Hof. Ebenfalls am Freitag startete im Festzelt eine Rockparty mit der Band „Face“, bei der die Jugend auf ihre Kosten kam. Am Samstag Abend begann dann der offizielle Betrieb im Festzelt. Zunächst wurden die Festdamen mit einem Ochsengespann von der Ortsmitte zum Festzelt gebracht, danach erfolgte der Bieranstich durch die beiden Schirmherren die Altbürgermeister von Ketterschwang und Germaringen, Max Brem und Josef Kreuzer. Der längste Tag des Musikfestes war aber der Sonntag. Begonnen hatte der Festsonntag nach einer für manchen Musiker wahrscheinlich arg kurzen Nacht schon um kurz nach sechs Uhr morgens mit dem Weckruf. Der Festgottesdienst mußte wegen Regens in die Pfarrkirche verlegt werden. Bei der Marschmusikwertung um elf Uhr traten fünf Kapellen an und trafen bereits auf großes Publikumsinteresse. Mit diesem abschließenden Wettbewerb waren die Wertungsspiele beendet, an denen sich mehr als 40 Kapellen beteiligt hatten. Im Festzelt spielte die Blaskapelle „Schabernack“, der Vize-Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik 2003, auf. 45 Minuten vor dem Festzug versetzte ein kräftiger Regenschauer alle Beteiligten noch einmal in Angst und Schrecken. Nachdem abzusehen war, daß das Wetter halten würde trafen nach und nach die rund 2000 Teilnehmer des Festzuges im Ort ein. Ein eindrucksvoller Gemeinschaftschor vereinte alle anwesenden Musiker zum Platzkonzert neben der Festwiese, danach ging es zur Aufstellung für den Festzug. Die jüngsten Teilnehmer gehörten zur Mutter Kind Gruppe, die weiteste Anreise hatte eine Delegation der Gemeinde Sylt-Ost, deren ehemaliger Bürgermeister gebürtiger Ketterschwanger ist. Mit dabei im Festzug war natürlich auch Landwirt Karl Schlayer mit seinen beiden Ochsen Fritz und Ludwig, deren tierisches Nervenkostüm sich dem Trubel bestens gewachsen zeigte.
Am Montag Abend feierte man das Doppeljubiläum, denn neben dem 50jährigen Bestehen der Musikkapelle jährt sich in diesem Jahr zum 125. mal die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ketterschwang. Die zahlreichen Feuerwehren und Musikkapellen hatten Glück: Nach einem heftigen Regenschauer unmittelbar vor Beginn konnte der Sternmarsch ohne weitere meteorologischen Beeinträchtigungen stattfinden. Nach dem Aufeinandertreffen aller Teilnehmer in der Ortsmitte ging es in einem gemeinsamen Zug zum Festzelt, worauf sich der Einzug der Fahnen mit einem Fahnenschwingen anschloß.
Während der Festtag sorgten einige umliegende Kapellen für gute musikalische Unterhaltung im Festzelt.
Am Sonntag nach dem Bezirksmusikfest stand noch einmal „Blasmusik pur“ auf dem Programm. Denn im Festzelt waren über den Tag verteilt drei internationale Spitzenkapellen zu Gast. Den Anfang machte die Blaskapelle Tufaranka aus der Slowakei. Am Mittag wechselte Jörg Bollin mit seinem mährischen Feuer aus Baden Württemberg auf die Bühne, und am späten Nachmittag war dann die Blaskapelle Makos aus Österreich an der Reihe.